Palos flamencos


Auf dieser Seite wird alle paar Wochen einer der vielen verschiedenen Flamencostile, palos flamencos vorgestellt:




Soleá por Bulerías



Die Soleá por Bulerías ist ein Stil mit unterschiedlichen Betitelungen,wie Bulería por Soleá, Buleria a golpe, Buleria pa escuchar, Soleabulería. Dieser Cante (Gesang) hat seinen Ursprung in Jerez de la Frontera (Andalusien). Es handelt sich hierbei nicht um eine Soleares, die etwas fließender oder schneller interpretiert wird - ein weit verbreiteter Irrtum. In Wirklichkeit ist sie eine Bulería, die mit den Akzentuierungen einer Soleares gespielt wird. Sicher ist das die Erklärung, warum sie gerade auf alten Schallplatten als Bulerías bezeichnet wurde. Ihre Melodie ist sehr unterschiedlich zum Gesang der Soleares.
Der immer wieder kehrende Rhythmus der Soleá por Bulerías hat etwas erdiges und gibt einem das Gefühl von stetig, schnell und dennoch ruhend. Der Rhythmus bekommt etwas magisches, besonders mit der Akzentuierung auf 7 - 8 - - - 10 anstelle von 6 - 8 - 10, es bekommt einen Forwärtsdrang, ohne wirklich schneller zu werden. Die Soleá por Bulerías beginnt wie die Soleares auf der Zählzeit 1, während die Bulería auf der Zählzeit 12 beginnt, allerdings wird sie schneller, lebendiger und akzentuierter gestaltet, als die Soleares. Und obwohl sie die gleiche Grundlage hat, gibt es mehr das Spiel mit den Contratiempos (Gegentakt) und die Palmas (Händeklatschen) wird stärker und akzentuierter eingesetzt.
Die Soleá por Bulerías wird in der andalusischen Kadenz interpretiert, meistens „por medio“ (der Gitarrengriff ist in der Mitte des Gitarrenhalses gegriffen), d.h. „dm-C-B-A“ und die dazugehörige Tonleiter ist A-frygisch, die die gleichen Vorzeichen besitzt, wie F-Dur und folglich ist die passende Dur-Tonart „F-C-B“. Die Dur-Tonart wird oft in den Gesangsstrophen oder Falsetas (Melodien der Gitarre) benutzt.



La Union



Farruca

Die Farruca, so sagt man, stammt aus Galicien, also aus dem Norden Spaniens. Sie ist ein sehr rhythmischer, zackiger Tanz und so wird sie auch von der Gitarre begleitet, doch jeder Teil beginnt zunächt mit einer lyrischen Melodien. Die Farruca ist aus dem Tanz geboren, deswegen gibt es auch besonders viele Falsetas (Melodien der Gitarre), die auf die Rhythmen der Füße, Zapateados abgestimmt sind. Der Tanz allerdings wird auch oft durch einen Sänger begleitet, aber es gibt sehr viele Aufführungen, in denen die Farruca rein instrumental interpretiert wird.
Vor der berühmten Tänzerin Carmen Amaya, war die Farruca ein reiner Männertanz. Carmen Amaya war dann auch die erste Frau, die in Hosen tanzte und so die Farruca interpretierte. In der Farruca wird mit viel Stolz, fast gockelhaft gezeigt, was man alles drauf hat, daher wird ein stolzer Gockel eben Farruco geschimpft.

Die Farruca hat einen 4/4 - Takt und wird traditionel in "am - E7 - dm" gespielt. Nach jeder Llamada, musikalische Ankündigung für einen Abschluß, steigert sich die Virtuosität und die Geschwindigkeit.